Stadtoval in Aalen

Da Capo – Auftakt Richtung Zukunft!

Ein Stadtquartier sprengt die Grenzen zwischen
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Die Stadt Aalen zählt mit ihren zahlreichen innovativen Wirtschaftsbetrieben zu den wirtschaftlich starken Zentren im süddeutschen Raum. Diese Orientierung auf innovative Nischenprodukte kombiniert mit Dienstleistung, Forschung und Entwicklung stärkt die Stadt Aalen für das 21. Jahrhundert. Neben diesen wirtschaftlichen Entwicklungen, die den allgemeinen Wandel von der reinen Industrie zur dienstleistungsorientierten Wissensgesellschaft widerspiegeln, verändern sich auch die Lebensräume der Menschen. Wohnen, Arbeiten und Freizeit gehen neue Allianzen ein und die Grenzen zwischen privat und öffentlich sind in Bewegung geraten. Im Gegensatz zu den monofunktionalen Strukturen des Industriezeitalters wird heute der Lebensraum der Menschen mehr und mehr von der Überlagerung und Vernetzung unterschiedlicher Funktionen und Orte geprägt. Diese wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Veränderungen erfordern jedoch Orte, welche eine räumliche und funktionale Diversität mit sich bringen bzw. zulassen.

Das Da Capo in Aalen ist aufgrund seiner Schnittstellenfunktion zwischen der historischen Innenstadt, einem dichten städtischen Gefüge und den „grünen“ locker bebauten Wohngebieten des Hirschbachtales der
geeignete Standort für eine Diversität an Nutzungen und unterschiedliche Raumsituationen. Somit steht die Idee des Wechselspiels von öffentlichen städtischen Funktionen und in Grün eingebettete Wohn- und Arbeitsstrukturen im Mittelpunkt der Entstehung von Da Capo. Wie kann ein Lebensort für Aalen geschaffen werden, der sowohl die öffentliche Lebendigkeit einer städtischen Struktur als auch die ruhigen, privaten Momente des Lebens zulässt? Da Capo sprengt die Grenze zwischen der Innenstadt Aalens und dem Hirschbachtal!

„Ja das möchste:
Eine Villa im Grünen mit großer Terrasse,
vorne die Ostsee, hinten die Friedrichsstraße;
mit schöner Aussicht, ländlich – mondän,
vom Badezimmer ist die Zugspitze zu sehn –
aber abends zum Kino hast dus nicht weit.“
(Kurt Tucholsky)

Städtebauliche und Architektonische Konzeption – Nutzungsverteilung

Um diesem Anspruch der Schnittstelle gerecht zu werden, verbindet die Mediabrücke, die vom Bahnhofsgebiet über die Bahngleise durch das gesamte Planungsgebiet geführt wird und in einem Platz an der Hirschbachstraße mündet, die Innenstadt von Aalen mit dem Hirschbachtal.

Als Auftakt dieses Mediamusems begleitet bereits ein Pavillon die Mediabrücke, in welchem neben öffentlichen Ausstellungsflächen auch Büros für Start-Ups untergebracht sind. Ein Museumscafé liegt gegenüber dem Mediamuseum – es füllt den städtischen Museumsplatz mit Leben.

Von hier besteht eine direkte Sichtbeziehung zur Innenstadt. Weiter der Mediabrücke folgend, gelangt man auf einen begrünten Platz, der Richtung Hirschbachtal weist. Die Mediabrücke fungiert einerseits als begehbarer und mit dem Fahrrad befahrbarer Brückenbau und ist andererseits aufgrund der Topografie des Geländes ein Gebäude für Werkstätten, Labore und Dienstleistung – der Höhenunterschied von 6m in West-Ost- Richtung wird anhand dieses Gebäudes ausgeglichen.

Das Mediamuseum bildet zusammen mit dem bestehenden historischen Bahnbetriebsgebäude eine städtische Gebäudekante, welche durch einen weiteren begehbaren Verbindungsbau Richtung Gasometer erweitert wird. Dieses Brückengebäude verbindet den Museumsplatz mit einem weiteren städtischen Platz, dem Platz der Kulturen am Mediameter. Der 44 m hohe Gasometer wird erhalten und im Zusammenhang mit dem Mediamuseum als weiterer Attraktor an der öffentlichen Stadtkante von Da Capo aufgewertet.

Dieser Kulturraum Gasometer wird als 3D-Cinema umgebaut, kann ebenso als Theater- und Konzertraum genutzt werden. Es ist ebenfalls vorstellbar, dass auf dem befestigten Platz vor dem Mediameter, dem Platz der Kulturen, Konzerte stattfinden können.

Im Außenbereich erhält der Mediameter ein neues Kleid – er wird nachts illuminiert und strahlt über das Gebiet von Da Capo in Richtung Innenstadt. Die Gebäude hinter dieser mit öffentlichen Funktionen und Dienstleistung belegten städtischen Bebauung können sowohl mit Dienstleistung als auch mit Wohnen belegt werden. Die Grundrisse sind flexibel geplant, so dass je nach Bedarf die entsprechend gewünschte Nutzung – Wohnen oder Arbeiten – erfolgen kann. Der kontinuierliche Verlauf von öffentlichen zu privaten Funktionen im Baugebiet wird mit einer privaten Wohnbebauung fortgesetzt. Diese Wohnbebauung sitzt nun aufgrund der Rückführung der Topografie in ihren Ursprungszustand drei bzw. sechs Meter erhöht über der städtischen Bebauung und den flexiblen Wohn-/ Arbeitsstrukturen.